Montag, 21. November 2016

Planlosigkeit

Da stehen wir jetzt in Tarifa/Spanien, an der Straße von Gibraltar, sehen Afrika und sind völlig überwältigt von diesem schönen plätzchen Erde.

Und wir sind so planlos wie bisher noch nie. Wir überlegen über einige Varianten, sind aber entscheidungsunfreudig. 

Wir könnten mit der Fähre auf die Kanaren. Der Nachteil ist, dass die Überfahrt von Südspanien knapp 40 Std. dauert. Und der Hund muss sich in einem Käfig aufhalten. Das wären harte 40 Std. Abgesehen davon, dass das auch ziemlich teuer wäre.

Ob wir mal weiter Richtung Osten fahren, wissen wir noch nicht. Zurück nach Portugal ist auch denkbar.

Aber vielleicht sollten wir auch einfach noch ne Weile hier bleiben, wo es gerade wirklich schön ist. Heute gibt es viel Regen. Das erste Mal seit einigen Wochen. Wir nutzen das und stehen auf einem Campingplatz. Wir können alle mal ausgiebig duschen, die Batterie voll laden und evtl. sogar mal richtig waschen.

Vergangene Woche haben wir Gleichgesinnte mit zwei Töchtern aus Deutschland kennengelernt. Die vier sind inzwischen wieder nach Deutschland aufgebrochen, um von da aus Mitte Dezember nach Teneriffa zu fliegen. Diese Variante haben wir uns auch überlegt. Die Kanaren sind wettermäßig wirklich verlockend. Aber wenn wir hin fliegen, müssten wir uns vor Ort eine Unterkunft suchen. Naja ... Fragen über Fragen. Jetzt stehen wir erstmal hier und genießen die Aussicht auf einen anderen Kontinent. Wir sind so nah, dass wir zwischendurch sogar die SMS bekommen: "Willkommen in Marokko".

Wir haben auch schon viele Bekannte, die nach Marokko übersetzen. Aber das ist für mich keine Option, zumindest zum jetzigen Zeitpunkt nicht.




Samstag, 5. November 2016

Ereignisreiche Woche



Das war eine unfassbar ereignisreiche Woche für uns.

Auf dem Campingplatz haben wir tatsächlich einige Menschen getroffen, die überaus spannend waren, hinsichtlich der Thematik freilernen bzw. unschooling. Was wir nicht wussten, wir sind sogar einigen sehr bekannten Persönlichkeiten dieser Szene begegnet. Das war sehr überraschend und vor allem sehr spannend und auch sehr inspirierend.

Das war auch nötig, weil wir zu Beginn der Woche schon so langsam in ein kleines mentales Tief gekommen sind. Die Umstände sind eben – auch für uns – noch immer neu und nicht leicht. Wir haben wenig (bis keine) Individualzeit. Mit der Planlosigkeit können wir zwar immer besser umgehen, aber so richtig rund läuft das noch nicht.

Wie auch immer, wir haben in dieser Woche mentale Kräfte getankt, aufgrund der vielen soooo interessanten Bekanntschaften.

Am Donnerstag waren wir in Luz am Strand. Mio hat sich beim klettern auf Felsen eine anständige Schnittwunde zugezogen. Das genaue Ausmaß der Verletzung konnte ich zunächst nicht erkennen, weil es unglaublich geblutet hat. Natürlich ist das passiert, als wir am weitest entfernten Platz vom Wohnmobil waren. Ich hab ihn also notdürftig mit meinem weißen T-Shirt verbunden und bin zügig zum Wohnmobil. Einen Ausflug zum Krankenhaus hatte ich schon vor Augen. Letztendlich war es dann doch nicht soooo schlimm. Wir konnten es selbst versorgen. Wir haben den Fuß in Betaisodona gebadet und verbunden.

Vergangenen Freitag haben wir diesen Campingplatz dann wieder verlassen. Vermutlich hätten wir noch unendlich viele spannende Gespräche führen können, ich war jedoch fast überfordert mit der Vielzahl der Möglichkeiten. Unsere neuen Bekannten (Carolin und Lars mit ihren zwei Söhnen) vom Lidl-Parkplatz kamen am Donnerstag und sind mit uns Freitag wieder abgereist.

Wir sind dann – mit der Absicht Abends mal entspannt essen zu gehen – auf den Naturcampingplatz in Salema gefahren. Aus dem Essen im Restaurant wurde leider nix, weil es erst um 18 Uhr öffnete und das mit dem Zeitplan der Kinder nicht vereinbar war. Der Abend war dennoch großartig, bei Schokolade, Bier, Wein und Brandy.

Diese Konstellation ist so angenehm, dass wir einige Tage zusammen reisen. Wir haben grob das gleiche Ziel.

Jetzt stehen wir wieder „wild“. Die Wassertanks sind voll, die Abwassertanks leer und die Batterie geladen. Mal sehen, wie es weitergeht …







Dienstag, 1. November 2016

Ein Campingplatz-Stop

Heute stehen wir in Lagos auf einem Campingplatz. Ich glaube, das erste Mal seit Abfahrt. Bis auf das eine Mal in Frankreich, kurz nach Abfahrt. Aber da waren wir nur tagsüber und sind abends weiter gefahren.

Bisher haben wir das tatsächlich nicht gebraucht. Wasser finden wir immer so. Strom liefert unser Solarpanel und unser Abwasser werden wir auch los. Wir werden allerdings tatsächlich hier einige Male ausgiebig duschen. Das vermissen wir im Wohnmobil tatsächlich etwas. Aber für 23,- €/Nacht, dürfen wir sicherlich auch mehrmals duschen ;-)

Die eigentlich Motivation für den Campingplatz ist, dass sich hier Deutsche Freilerner versammelt haben. Das habe ich nach einigen Recherchen rausgefunden. Die sind hier teilweise schon seit 6 Wochen. Die ersten Familien brechen morgen wieder auf, andere in 2 Wochen, aber im Laufe der Woche kommen wohl auch nochmal Neue. Wir sind heute hier angekommen und haben noch nicht viele Informationen. Wir hoffen, dass wir morgen viele tolle Unterhaltungen führen werden.

Die 23,- € ärgern micht schon sehr, weil sie im Grunde so sehr unnötig sind. Aber unsere drei Weltentdecker haben auch echt Spaß hier. Sie waren zwar in den vergangenen 4 Wochen fast täglich irgendwo und irgendwie im Wasser, aber eben meistens am Meer mit anständigem Wellengang. Da ist es doch etwas anderes mal wieder in einen Pool zu gehen. Da wollten die Drei auf jeden Fall heute nicht mehr raus. Ich hab eine Ahnung, was unser morgiger Tag so bringen wird.




Mio hat gestern am späten Nachmittag angefangen zu fiebern. Es ging hoch bis 39,1. Am heutigen Vormittag war er schon wieder fit.

Von unseren englischen Bekannten haben wir uns folglich am heutigen Vormittag vorerst verabschiedet. Die haben - verständlicher Weise - wenig Lust auf deutsche Freilerner-Familien. Das heißt, Lust vielleicht, aber kein derartiges Interesse wie wir. Aber wir haben das gleiche Ziel. Die werden wir in ein paar Tagen wiedersehen.

Und dann hatten wir eine nette Begegnung beim einkaufen auf dem Lidl-Parkplatz. Eine vierköpfige deutsche Familie aus dem hohen Norden. Wie sich herausstellte, haben wir nicht nur gemeinsame Interessen, sondern auch schon gemeinsame Bekannte - die Engländer ...

Die Mama dieser Familie ist Pilotin bei Lufthansa. Das fand ich besonders spannend. Die sind 10 Wochen im Rahmen ihrer Elternzeit unterwegs und haben davon noch 3 vor sich. Auch diese Familie hat ein ähnliches Ziel wie wir. Vllt. (und hoffentlich) treffen wir uns nochmal.